Bohnen, Hülsenfrüchte und Co

Hülsenfrüchte werden in allen Kulturen als wertvolle Eiweißquelle geschätzt, hier gehören sie zur täglichen Mahlzeit und ersetzen oft das Fleisch. Durch die Kombination von Getreide und Hülsenfrüchten kann unser Körper die Proteine besonders gut in körpereigenes Eiweiß umbauen, sodass alle essentiellen Aminosäuren gebildet werden. Für Vegetarier und vegan lebende Menschen sind Hülsenfrüchte daher unverzichtbar.

Zu den Hülsenfrüchten gehören u.a. Erbsen, Bohnen, Linsen, Sojabohnen, Kichererbsen, aber auch Erdnüsse. Die getrockneten Samen nennt man Hülsenfrüchte.

Hülsenfrüchte enthalten 

  • neben einem hohen Eiweißanteil (zwischen 20% – 40%)
  • und einem hohen Kohlenhydratanteil(zwischen 20%- 60%)
  • auch wertvolle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
    • Vor allem B-Vitamine wirken positiv auf unsere Nerven und unser Gehirn;
    • Eisen, Kalium, Folsäure und Phosphor unterstützen die Blutbildung und die Knochenfestigkeit.

Hülsenfrüchte sind unbedingt trocken, luftig, kühl und dunkel zu lagern. Am besten in fest verschlossenen Dosen oder Schraubgläsern.

Aus Sicht der TCM sind Hülsenfrüchte von ihrem Temperaturverhalten neutral bis kühl und nähren vor allem

  • das Yin und das Blut,
  • sowie das Qi von Nieren und Milz
  • sie werden als Jing – Nahrungsmittel betrachtet

Ihr großer Vorteil ist, dass sie im Gegensatz zu den meisten tierischen Eiweißquellen, wie Fleisch und Milchprodukten keine Feuchtigkeit erzeugen, im Gegenteil sie leiten sogar Feuchtigkeit aus.

  • Sie sind daher bei Ödemen, Übergewicht und feuchter Hitze sehr empfehlenswert.

Aus Sicht der TCM sind Hülsenfrüchte dem Wasserelement (Nieren) zugeordnet und stärken vor allem im Winter, da sie gut lagerfähig sind und die Funktionskreise Niere/Blase und Milz/Magen.

  • Der Winter ist eine gute Zeit für Eintöpfe und Speisen mit Hülsenfrüchte

In der Therapie werden sie vor allem bei

  • Nieren Yin Mangelund klimakterischen Beschwerden wie Schlafstörungen und Nachtschweiß eingesetzt, denn sie lindern bei regelmäßigen Verzehr die Beschwerden.
  • Ein weiterer Einsatzbereich ist, das eleminieren von Feuchtigkeit.
  • Auf Qi und Blut haben Hülsenfrüchte eine harmonisierende Wirkung.

Aufgrund des hohen Kohlenhydrat– und Ballaststoffanteils (wie oben beschrieben) sind Hülsenfrüchte allerdings auch schwer verdaulich und führen leicht zu Blähungen. Je größer die Bohnen, desto vorsichtiger muss man sein, wenn eine ausgeprägte Milz Qi oder Milz Yang Schwäche besteht.

  • Mit Essig, Zitronensaft und ausreichend Salz werden Hülsenfrüchte leichter verdaulich

Damit die Hülsenfrüchte-Mahlzeit auch bekömmlich ist, sollte man einige Punkte beachten:

  • Getrocknete Früchte in einem Sieb waschen, auslesen und oder in eine Schüssel mit Wasser legen, dann schwimmen die kaputten Früchte nach oben
  • Die meisten Hülsenfrüchte (Kichererbsen, weiße Bohnen, Sojabohnen und ungeschälte Erbsen) sollte man 8-12 Stunden in kaltem Wasser einweichen
  • Linsen brauchen auch ungeschält keine Einweichzeit
  • das Einweichwasser wegschütten und Hülsenfrüchte nochmal gründlich waschen
  • mit viel kaltem frischen Wasser aufsetzen, und zum Kochen bringen
  • ohne Deckel 5 Minuten kochen lassen, den gebildeten Schaum, abschöpfen, danach Algen (Kombualgen, Hiziki, Wakame) beigeben.
  • Ihr könnt auch noch weitere Gewürze zufügen, wie z.B. Fenchelsamen, Nelken, Kreuzkümmel, Ingwerwurzel.
    • Durch die Zugabe von Algen und Gewürzen werden die Hülsenfrüchte leichter verdaulich
    • Beim Kochen Bohnenkraut, Ingwer, Chili, Kombualgen, Hiziki, Wakame.. beigeben um Blähungen zu vermeiden
  • zugedeckt bei kleinster Hitze je nach Hülsenfrucht 30 Minuten – 2 Stunden köcheln.
    • Bohnen und Kichererbsen bis zu 90 Minuten
    • Linsen bis zu 60 Minuten
    • Rote- und Beluga Linsen etwa 20 – 30 Minuten
  • Hülsenfrüchte müssen richtig weich sein
  • Bitte erst zum Schluss salzen, wenn sie bissfest sind, sonst werden die Hülsenfrüchte nicht weich
  • Hülsenfrüchte in größeren Mengen zubereiten, sie sind im Kühlschrank 4-5 Tage haltbar
  • regelmäßig kleine Mengen essen

 

Humus oder das Kichererbsenpüree – Rezept (für 4 Personen)

250 g Kichererbsen gesprosst

Salz

W

Saft einer Zitrone

Einige Zweige Petersilie

H

½ Teelöffel Paprikapulver

F

2 – 3 Esslöffel Tahin (Sesam – Mus)

2- 3 Esslöffel Olivenöl

E

Pfeffer

1 – 2 Esslöffel Koriander oder Kreuzkümmel

2 Knoblauchzehen

M

Zubereitung:

  • Gesprosste Kichererbsen im Dampfgarer 3 – 4 Minuten dämpfen, alternativ in einem Topf mit wenig Wasser kurz kochen.
  • Die Kichererbsen etwas überkühlen lassen und mit etwas (Koch)Wasser, Zitronensaft, Paprikapulver, Tahin, Olivenöl, Pfeffer, Koriander oder Kreuzkümmel, geschälten Knoblauchzehen pürieren.
  • Mit Salz abschmecken und mit Petersilie bestreut servieren.
  • Dazu Brot und Oliven reichen.

Guten Appetit!!!

 

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