Wie gut geht es uns, wenn unser Bauchraum sich richtig wohl anfühlt. Ist es nicht ein wichtiges Gut in unserem Leben, keine Völlegefühle, Krämpfe, Blähungen oder schwerwiegende Störungen im Verdauungssystem zu haben, die uns plagen, drücken und unsere Aufmerksamkeit bedürfen, sondern sich unsere Mitte gesund und glücklich anfühlt.
Heutzutage wird uns viel für eine funktionierende Verdauung angepriesen, leider ohne eine Diagnose. Und für schwerer Erkrankung im Magen-Darmtrakt gibt es meist nur sehr starke Medikamente oder wenn gar nichts mehr funktioniert, wird operiert.
Aus Sicht der chinesischen Medizin repräsentiert der Bereich Bauch unsere Mitte, und die untersteht den beiden Funktionskreisen Milz und Magen. In der Theorie der 5 Wandlungsphasen gibt es zwei Abbildungen, in einer davon ist die Phase Erde mit den zugehörigen Organen Milz und Magen in der Mitte dargestellt. Damit wird versinnbildlicht, dass unsere Mitte sehr zentral und wichtig für unser Sein und Wohlbefinden ist.
In der Chinesischen Medizin gehören die Verdauungsorgane, Magen, Dünndarm, Dickdarm und Gallenblase zu den sogenannte Hohlorganen (Fu-Organe). Hohlorgane können nichts speichern. Sie funktionieren gut, wenn sie gut aufnehmen, verdauen und entleeren können. Wir arbeiten in der chinesischen Diätetik unter anderem mit den Geschmäckern der einzelnen Nahrungsmittel. Der scharfe und bittere Geschmack, von Kräutern und Lebensmitteln stärkt unsere Hohlorgane und kann ihnen auch helfen, sich zu helfen. Die Milz und der Pankreas müssen aus chinesischer Sicht gestärkt werden, damit ihre Funktionalität über all die Jahre erhalten bleibt. Das Stärken dieser Organe geschieht mittels des süßen und scharfen Geschmacks.
Ein sehr wichtiges Prinzip in der chinesischen Medizin ist es, dem Körper warme Nahrung zu zuführen. Essen wir sehr viel Rohkost (Salat, Obst,..) und Brotmahlzeiten, trinken wir häufig eiskalte Getränke, so verletzt dies unsere Mitte und schwächt sie. Die Folgen sind Blähbauch, Völlegefühl, Krämpfe, weicher Stuhlgang oder sogar Durchfall.
Ernähren wir uns so über viele Jahre an, ist der Darm und die Darmflora häufig nicht mehr gut in Takt und wir bekommen auf einmal Allergien (Nahrungsmittelallergien, Heuschnupfen,..), werden Blutarm. Kalte Nahrungsmittel müssen durch unsere Mitte (Milz/Magen) stark erwärmt werden, um sie verdauen zu können. Dieses Erwärmen verbraucht ständig unsere eigene Körperenergie, unser Yang. Dieses Yang brauchen wir aber eigentlich zur täglichen Arbeitsbewältigung. Wir erschöpfen uns mit unserer eigenen Ernährung, anstelle uns zu nähren.
Kennen wir nicht alle, dass gute Gefühl einer warmen guttuenden Suppe. Ich höre schon, ja aber ich brauche doch Vitamine und frische Nahrung. Dagegen ist auch nichts zu sagen, es kommt immer auf das eigene Maß an, welches der Körper eindeutig in seinen Symptomen, in seinem Puls und Zungenbild widerspiegelt. Dieses Maß ist abhängig von der eigenen Konstitution, es gibt Menschen für die ist Rohkost kaum ein Problem, weil sie Hitzetypen sind, aber viele Menschen frieren sowieso von Natur aus schon und für diese Menschen ist Rohkost, ein Problem.
Desweiteren führt die heutige Ernährung häufig dazu, dass wir uns übersäuern. Übersäuerung ist in der chinesischen Medizin als eine Schwäche der Milz anzusehen. Dies tun wir unter anderem mit einem zu viel an Süßem, Kohlenhydrate und Fastfood. Unser Körper muss unser Blut auf einen bestimmten pH-Wert halten, sonst können viele Stoffwechselvorgänge nicht funktionieren. Der Körper versucht die Säuren auszugleichen, indem er Calcium aus den Knochen abbaut und mehr Magensäure bildet, weil dadurch Basen in das Blut abgegeben werden. Wir haben dann auf einmal Probleme mit Sodbrennen und Magenbrennen. Dies müssen wir über basische und entgiftende Ernährung, sowie durch chinesische Kräuter regulieren. Ansonsten wird der Körper im Selbsterhaltungsmechanismus weiter Calcium aus den Knochen ziehen und Säure im Magen produzieren. Es ist also notwendig mittels basischer Ernährung, chinesischer Kräuter die Säuren auszubalancieren.
Unsere heutige Ernährung mit ihren Farbstoffen, Aromastoffen und den Antibiotika die oft eingeschmissen werden, führt auch dazu, dass die Darmflora immer mehr geschwächt wird und die Darmwände poröser werden (Leaky gut – Syndrom). Dadurch wird die Ernährung nicht mehr richtig verwertet und durch die porösen Darmwände gelangen noch mehr Schadstoffe ins Blut. Damit erhöht sich auch die Allergieneigung und die Energie vermindert sich. Die Mitochondrien der Dünndarmzellen sind sehr wichtig, sie sind die Energiezellen. Die Mitochondrien produzieren die Wärme, die wir zum Verdauen brauchen. Sind die Dünndarmzellen beschädigt, können die Mitochondrien nicht arbeiten und wir haben dann keine gute Verdauung. In der chinesischen Medizin wird dies als Kälte im Dünndarm beschrieben.
Weiter gehts demnächst mit Teil 2