Nach Wasser ist Tee das am zweithäufigsten konsumierte Getränk der Welt.
Die Herkunft des Tees überhaupt als Getränk bleibt ein Rätsel, obwohl er schon seit Tausenden von Jahren getrunken wird. Eine der populärsten Legenden betrifft einen chinesischen Kaiser, der das Getränk „entdeckte“, als Blätter eines Teebaums versehentlich in eine Tasse heißes Wasser fielen, die er trank.
Grüner Tee zu trinken ist tief in der Geschichte der chinesischen Kultur verwurzelt. Ein Buch, „Tea Classic“, von Lu Yu in 600-900 n.Chr. (geschrieben in der Tang-Dynastie) gilt als Klassiker über die Geschichte des grünen Tees. Ein anderes Buch, das von einem Zen-Priester geschrieben wurde, beschreibt detailliert, wie grüner Tee die fünf lebenswichtigen Organe beeinflussen kann und wie die Pflanze richtig gezüchtet und verarbeitet werden kann. Alte chinesische und japanische Teezeremonien sind eine Kunstform, die der Meditation, der Gastfreundschaft, der Zubereitung und dem Genuss von grünem Tee gewidmet ist.
Grüner Tee, bekannt als Lu Cha, ist in China sehr beliebt. Die bekannteste Lu Cha-Varietät heißt Long Jing (Drachenbrunnentee oder Drachenbrunnenquelle). Er zählt zu den zehn bekanntesten und beliebtesten Teesorten Chinas und stammt aus dem Westlake Village Gebiet außerhalb von Hangzhou in der Provinz Zhejiang in Zentralchina. Die Besonderheit des Long jing ist das außergewöhnlich süße, nussartige, milde Aroma des Westlake Village-Blattes, welches nicht bitter schmeckt.
Mittlerweile gibt es mehrere Hybriden dieser Sorte (Camellia sinensis), die in vielen Gegenden innerhalb und außerhalb der Provinz Zhejiang kommerziell angebaut werden. Hier zu empfehlen sind die Sorten Bi Luo Chun, Mao Feng, Yun Wu usw..
Doch nicht nur in China ist grüner Tee als Getränk äußerst beliebt, sondern zunehmend hier im Westen ist er ein wichtiger Bestandteil zur Gesundheitsprophylaxe und Wohlbefinden.
Westlich gesehen enthält Grüner Tee nämlich eine Vielzahl von Substanzen und Verbindungen, darunter verschiedene ätherische Öle, Mineralien, Vitamine und Koffein. Die wichtigsten Substanzen in grünem Tee sind Polyphenole, von denen angenommen wird, dass sie für die meisten positiven Wirkungen des grünen Tees verantwortlich sind. Diese im Grünen Tee gefundenen Polyphenole haben bekanntermaßen signifikante antioxidative, antikarzinogene und entzündungshemmende Eigenschaften.
Studien, die in den letzten zwei Jahrzehnten durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass Extrakte aus grünem Tee und grünem Tee wirksam bei der Behandlung von Erkrankungen sind, die von einem hohen Cholesterinspiegel im Blut über Karies bis hin zu Arteriosklerose und einigen Krebsarten reichen. Andere Beweise legen nahe, dass grüner Tee eine Rolle bei der Förderung des Gewichtsverlusts und der Verbesserung des Immunsystems spielen kann.
Die typische Tasse grüner Tee kombiniert einen Teelöffel Teeblätter mit etwa 250 Milliliter Wasser, das mindestens drei Minuten eingeweicht wird.
Doch einiges sollte ich beim Trinken von grünem Tee beachten:
Die Menge an grünem Tee, die getrunken werden muss, hängt von der Konstitution und der eventuell zu behandelnden Krankheit ab. Die meisten Untersuchungen, die im letzten Jahrzehnt durchgeführt wurden, basieren auf durchschnittlich drei Tassen grünem Tee (das sind etwa 750 Milliliter) pro Tag. Doch andere Studien haben darauf hingewiesen, dass mehr als 10 Tassen (2.500 Milliliter) notwendig sind, um eine optimale Wirkung von grünem Tee und seinen Polyphenolen zu erzielen.
Grüner Tee gilt hier im Westen, allgemein als sicher und nebenwirkungsfrei.
Doch Vorsicht – große Mengen an grünem Tee, über einen längeren Zeitraum eingenommen, können zu Schlaflosigkeit und Angstzuständen führen. Diese Zustände sind jedoch in der Regel (Achtung) auf den Koffeingehalt des Tees zurückzuführen und verschwinden durch Reduktion oder Ausscheidung von Tee aus der Diät.
Wichtig für alle Krebspatienten ist auch- das Grüner Tee das Chemotherapeutikum Velcade und andere auf Boronsäure basierende Proteasom-Inhibitoren stören kann und sollte von Personen, die diese Medikamente einnehmen, vermieden werden.
Auch ist bekannt das Grüner Tee mit einer Vielzahl von Medikamenten interagierent, darunter Atropin, Codein, Ephedrin und Warfarin. Patienten, die diese Medikamente einnehmen, sollten sich vor der Einnahme von Tee oder Teeextrakt erstmal beraten lassen.
Was bewirkt Lu cha aus Sicht der TCM?
Die Geschmacksrichtung, bzw. die Temperatur dieses Tees sind: kühlend, süß und bitter.
Lu cha wird vor allem in China getrunken, wenn es heiß ist, um eindringende Hitze zu bekämpfen. Das heißt übersetzt man trinkt ihn in China um zu verhindern, dass man zu sehr aufheizt. Doch hier ist im Umkehrschluss Vorsicht geboten bei allen Patienten, welche leicht frieren, denn dadurch triggert man diese Problematik. Vorsichtig sollte man auch sein, wenn man keine kalten Nahrungsmittel, bzw. Getränke verträgt.
Mein Tipp bei Kälteproblematiken:
- Das Hinzufügen von Sheng Jiang (einer frischen Scheibe Ingwer) ergibt ein gut schmeckendes Getränk und kann diesem negativen Effekt entgegenwirken. Aber auch damit sollte man ihn nicht Literweise trinken.
Es ist in China aber nun mal nicht einfach nur ein Getränk, sondern man setzt Lu Cha auch als Arznei ein.
- Er harmonisiert den Magen, lässt rebellierendes Magen-Qi absteigen wenn es durch Blockade, Hitze, Feuchtigkeit/Schleim hervorgerufen wird.
- Er beseitigt Feuchtigkeit (aber Achtung Milz Schwäche => Kälte schädigt weiter die Milz)
- Fettleibigkeit (Aufgrund von Feuchter – Hitze / Schleim-Hitze), da wäre er ok
- Klärt den Kopf, deshalb auch einsetzbar bei Kopfschmerzen aufgrund von aufsteigender Hitze
- Er löscht Durst (Durst ist ein Hitzezeichen!)
Doch hier wird wird der Tee oft und gerne mit anderen chinesischen Arzneien kombiniert.
demnächst: