Ernährung und Diät nach der chinesischen Lehre
“Wer keine Zeit zum Essen hat, der hat auch keine Zeit zum Leben!”
sagt eine chinesische Lebensweisheit.
Die Ernährungslehre ist ein wichtiger Bestandteil in der Chinesischen Medizin und in der Behandlung. Die Chinesen sind bekannt für ihre vielfältige Küche und ihre Esskultur. Es muss gut riechen, schmecken und aussehen. Viele Lebensmittel werden gleichzeitig als und Heilmittel betrachtet und angewendet. Die chinesische Ernährungslehre beruht auf einer 3000 Jahre alten Tradition und Erfahrung. Sie beinhaltet wesentliche Unterschiede gegenüber der westlichen Lehre.
Während in der westlichen Welt vor allem auf Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente großen Wert gelegt wird, zählt für das traditionelle China hauptsächlich die thermische Wirkung der verschiedenen Lebensmittel. Eine richtige, ausgewogene Ernährung nach dem Yin–und Yang–Prinzip (kühlende und wärmende Nahrungsmittel) ist wichtig für ein langes Leben.
Die Ernährungslehre ist eine Behandlungsmethode der Chinesischen Medizin, genauso wie Akupunktur, TuiNa, Kräuterheilkunde und Qi-Gong.
Bei der Zubereitung der Speisen achten Chinesen darauf, wie die einzelnen Zutaten ihres Menüs auf den menschlichen Körper wirken:
- “heiß” (viel Yang),
- “warm” (Yang),
- “neutral”, “erfrischend” Yin), oder
- “kalt” (viel Yin).
Hinsichtlich einer gesunden Ernährung bedeutet dies, dass Menschen mit einem Yang–Mangel (zuwenig Wärme, zuviel Kälte) vor allem heiße und warme sowie neutrale Lebensmittel konsumieren sollten. Wärme ist eine Grundvoraussetzung für jegliche Aktivität und Umwandlung im lebenden Organismus.
Menschen mit Yin-Mangel (zuviel Wärme, zuwenig Kälte) hingegen, sollten Nahrungsmittel mit der thermischen Wirkung erfrischend und kalt sowie ebenfalls neutral essen.
Ziel der chinesischen Diätetik ist ein harmonisches Gleichgewicht von Yin und Yang in der Ernährung.
Mit Hilfe unterschiedlicher Kochtechniken und Zutaten kann die thermische Wirkung von Speisen zusätzlich verändert bzw. den individuellen Anforderungen angepasst werden:
- Durch Grillen, scharfes Anbraten, Rösten, Backen, Kochen mit Zugabe von Alkohol sowie Verwendung von scharfen Gewürzen wird ein Gericht (noch) wärmer,
- durch Blanchieren und die Verwendung erfrischender Zutaten wie Obst, Fruchtsäfte, Champignons, Algen und Sommersprossen wird eine Speise kühler.
- Als begleitende Maßnahme kann eine Diät eine energetische Behandlung, z.B. mit Akupunktur, wesentlich beschleunigen, oft sogar erst erfolgreich werden lassen. Schließlich ist Essen als Therapie sehr viel angenehmer und wohlschmeckender für den Patienten als die meisten Arzneimittel.