Kürzlich hatte ich eine junge Frau (27 Jahre) in meiner Praxis mit rezidivierenden Niereninfektionen. Immer wieder hatten die behandelnden Ärzte dieser jungen Frau Antibiotika verabreicht, kurzfristig verschwand dann immer die Infektionen, doch kurze Zeit später kehrte sie wieder zurück. Als ich mir diagnostisch ihre Zunge ansah, viel mir auf – dass ihre Nieren-/Nebennierenregion extrem erschöpft war (die Region an der Zungenwurzel zeigte eine tiefe Kerbe) und dies schon in Ihrem jungen Alter. Außerdem war sie von der Figur her sehr dünn.
Also, fragte ich sie – ob Sie des Öfteren auf ihr Frühstück verzichten würde? Ich war nicht überrascht ihre Antwort zu hören – dass sie nicht nur das Frühstück ausließ, sondern auch oft nicht zu Mittag aß. Da hatte ich den Grund für ihre wiederkehrenden Niereninfektionen – sie hatte ihre Körperressourcen aufgebraucht. Sie hatte ihrem Körper nicht genug Nahrung zur Verfügung gestellt, damit dieser seine Bedürfnisse befriedigen konnte, sie hatte ihre Ressourcen verbraucht, was die wiederkehrenden Niereninfektionen verursachte.
Was passiert, wenn wir nicht frühstücken oder andere Mahlzeiten einfach auslassen?
Der Körper muss von irgendwoher Energie erhalten, wenn er sie nicht durch Nahrung bekommt, dann sucht er nach ihnen. Das heißt, er zapft seine eigenen Reserven an, um Zugang zur benötigten Energie zu erhalten. Diejenigen von uns, die etwas mehr Gewicht auf die Waage bringen, haben Fettreserven und diese werden erstmal abgebaut zu Glukose, das heißt erstmal – alle benötigten Funktionen werden weiter ohne Probleme ausgeführt.
Bei Menschen die schlank sind und wenig Fett haben, sind diese Reserven nicht vorhanden, sie haben nicht großartig was zum zusetzen. Das heißt der Körper geht relativ schnell ans „Eingemachte“, an sein Jing (Essenz), an seine Ursprungsenergien, übersetzt könnte man auch sagen – es geht über kurz oder lang an die Konstitution.
Übertragen in die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bedeutet dies, dass die körperliche Essenz verbraucht wird und ihr Qi, Blut, Yin und Yang kompromittiert wird. Dabei treten zunächst nur leichte Symptome auf, die die meisten Menschen erstmal ignorieren. Aber, je mehr die Essenzreserven des Körpers verbraucht werden, desto schwerwiegender werden die Symptome.
Das Jing (die Essenz des Körpers) kann mit einem Treuhandfond und einem kombinierten Sparkonto verglichen werden. Der „Treuhandfond“ beinhaltet die ererbte konstitutionelle Stärke, die jeder von seinen Eltern und Großeltern erhalten hat. Das „Sparkonto“ wird von den Speisen und Getränken versorgt, welche wir tagtäglich seit der Geburt konsumieren.
Einige von uns erhalten einen starken „Treuhandfond“ und können alles tun und auch eine Zeitlang nichts essen und haben immer noch viel Energie und eine gute Gesundheit. Andere, die eine schwächere konstitutionelle Kraft ererbt haben, entwickeln leichter Krankheiten oder degenerative Erkrankungsmuster, oft schon früh im Leben.
Die ersten Symptome sind oft:
- Müdigkeit, Appetitlosigkeit, schlechter Muskelkraft, Anämie (Blutarmut), Schwindel, verschwommenem Sehen, häufiges Urinieren, schwache Menstruation, Depression, Angstzuständen oder Schlaflosigkeit
- Aber im Laufe der Zeit führen die niedrigen Energiereserven zu einer Unterfunktion verschiedener Organsysteme und dann bei vielen auch zum Burnout.
- Mit der Zeit treten dann auch hormonelle Probleme auf wie: geringe Libido, vorzeitiges Altern, schlechte oder lockere Zähne, schwache Knie und Beine, Haarausfall, Impotenz, habituelle Fehlgeburt oder Unfruchtbarkeit, Brüchigkeit oder Erweichung von Knochen (Osteoporose), schlechtes Gedächtnis oder Konzentration und Senilität.
Da es nichts gibt, was Sie gegen Ihre ererbte Konstitution machen können oder wie Sie in jungen Jahren ernährungsmäßig versorgt wurden, ist die Bewahrung des „Sparkontos“ von entscheidender Bedeutung für die Aufrechterhaltung einer guten Gesundheit und die Vorbeugung von Krankheiten für den Rest des gesamten Lebens.
Das bedeutet:
Was Sie essen und trinken, hat einen großen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden
und auf Ihre Gesundheit!
Wenn wir jung sind, denken wir, dass uns nichts umhauen kann, das diese Dinge nicht passieren werden und wir gehen fröhlich unseres Weges und ändern oft nichts an unseren schlechten Gewohnheiten.
Doch klinisch begegnen mir in der Praxis oft schon junge Frauen – und sogar Männer – die in jungen Jahren (25-30 Jahre) bereits Hitzewallungen haben, die auf natürlichen Wege keine Kinder bekommen können, die hochgradig Schlafstörungen haben, die unter chronischen Infekten oder Müdigkeit leiden oder schon unter Burnout leiden. Viele von Ihnen verzichten aufs Frühstück (Coffee to go ist die Devise) und/oder noch schlimmer, sie lassen auch noch das Mittagessen aus. Ganz schlimm ist dies, wenn dies schon in frühster Kindheit stattfindet.
Was können Sie selber machen?
Die beste Behandlung von allen ist erstmal:
ESSEN sie drei Mahlzeiten täglich und vor allem frühstücken Sie!!!!
Wenn Sie schon Probleme haben, lassen Sie sie frühzeitig mittels TCM behandeln, nach einer gezielten Ernährungsumstellung, können die Akupunktur und die chinesische Kräutertherapie Ihnen weiterhelfen!
Warten Sie nicht zu lang! Am besten fangen Sie schon morgen früh den Tag und die Woche mit einem richtigen Frühstück an!!!