Der süße Geschmack (damit meint man eigentlich die natürliche Süße von Lebensmittel, wie z.B. einer gekochten Karotte, Wurzelgemüse, Getreide, gekochtes Obst oder Fleisch) tonisiert in Maßen, den Funktionskreis Erde, also die Mitte, sprich unsere Funktionskreise Milz und Magen.
Der klassische weiße Zucker (auch Kandiszucker) ist thermisch neutral bis kühl, von Geschmack her süß und wirkt stark befeuchtend und er hat eine Bezug zur Lunge, Milz, Magen, Därme und Leber. Der braune Rohrzucker, Rübenzucker und Malzzucker (aus Reis, Hirse, Gerste, Weizen oder Mais) sind zwar thermisch wärmer, die befeuchtende und damit leider auf Dauer verschleimende Wirkung bleibt aber gleich.
Therapeutisch ist er in kleinen Mengen günstig bei:
- trockenem Husten, trockener Kehle, bei trockener Obstipation, zur Schmerzstillung zum Beispiel bei starken Bauchschmerzen.
Viele von uns haben aufgrund Ihrer „Dreifachbelastungen“ eine schwache Mitte, sie leiden also unter einer Milz Schwäche mit folgenden Symptomen:
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, Appetitlosigkeit, weiche Stühle, Dysbiose bis hin zu Candida, also oft auch Verdauungsstörungen, auch Intolleranzen, also Nahrungsmittelunverträglichkeiten, evtl, Infektanfälligkeit, leichtes Kältegefühl, Cellulitis, helmartige Kopfschmerzen, depressiven Verstimmungen,…..).
Das Problem ist,
dass genau diese Schwäche der Milz (die schwache Mitte) Süßgelüste verursacht, eben weil der süße Geschmack ja die Milz stärken soll. Wenn wir diesem Süßgenuss nachgeben (jetzt also gerne zur Schokolade, zum Kuchen, zu Süßigkeiten, … greifen), dann nehmen die Süßgelüste im Laufe der Zeit immer weiter zu. Das liegt daran, dass die Milz nicht wirklich das bekommt was sie möchte oder eigentlich braucht, gemeint ist hier die natürliche Süße von Lebensmitteln, denn nur diese Süße kann die Milz tonisieren.
Kinder haben von Geburt an, erstmal eine schwache Milzfunktion, das ist physiologisch – deshalb reagieren sie ja auch grundsätzlich erstmal mit Bauchschmerzen, sind infektanfällig, haben oft Verdauungs- und Konzentrationsstörungen, vor allem dann wenn sie unter Stress geraten! Eine vermehrte Zuckerzuführung, schwächt die physiologisch schwache Milz immer mehr und nicht selten reagieren sie mit chronischen Schnupfen, Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrentzündungen.
Der physiologische süße Geschmack tonisiert in Maßen die Milz! Süßes liefert aber auch rasch Energie, es entspannt, hat also auch einen Einfluss auf die Leber (auf das Leber Qi) und macht glücklich.
Der pathologisch süße Geschmack von weißen oder braunen Zucker schädigt im Laufe der Zeit immer weiter unsere Mitte, raubt dem Körper Energie (er ist ein Qi-Räuber) und macht träge, da er zuerst die Milz und nachfolgenden die Nieren (Zahn- und Knochenräuber) schwächt und wirkt dazu – stark befeuchtend und somit auf Dauer verschleimend. Wenn er zu Beginn nach Entspannung brachte, führt er im Laufe der Zeit zu zusätzlichen Stress im Körper und zur Nebennierenrindeninsuffizienz.
Die Milz wird im Laufe der Zeit, überfrachtet mit Feuchtigkeit, sie gibt ihren Dienst auf, denn eigentlich ist Ihre Aufgabe Feuchtigkeit, welche wir mit der Nahrung, bzw. mit Getränken aufnehmen – zu trockenen. Das heißt wir verschlacken.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt kann sie das nicht mehr und es treten immer mehr Symptome auf wie:
- Cellulitis, Ödeme, sichtbarer Schleim in Form von Ausfluss aus Nase, Ohren, Vagina, Adipositas, Diabetis melllitus Typ II oder unsichtbarer Schleim in Form von erhöhten Lipid- oder Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Depressionen, verdickten Lymphknoten, Knoten allgemein gutartiger oder bösartiger Art.
Zucker führt zu einer Übersäuerung des Säure-Basen-Haushaltes, also unter anderem nichts für Schmerz- oder Rheumapatienten,…
Was könnte helfen?
- Grundsätzlich erstmal mittels einer Stuhluntersuchung abklären ob die Darmflora in Ordnung ist und ob es keine Pilzbelastungen im Darm gibt (Stuhlröhrchen gibt es bei mir in der Praxis)
- Was helfen würde, wäre ein warmes, gekochtes Frühstück – am besten aus Getreide (Porridge, Grießbrei, Hirse mit Kompott oder Congee) oder auch ein pikantes Frühstück (weiches Ei, Rührei mit Gemüse, Gemüse- oder auch Hühnersuppe). Wie ich mich entscheide, hängt von den Vorlieben und der Konstitution der betreffenden Person ab.
- Trockenfrüchte pur oder in Riegelform sind eine Alternative
- häufig vollwertig gekochtes Getreide essen (Hirse, Dinkel, Polenta, Haferflocken)
- natürliche Süssungsmittel einsetzen (Ahornsirup, Reissirup, Dattelsüße, Honig aus der Umgebung,…)
- saisonale, einheimische süße Früchte zum Süßen verwenden, also Kompott geniessen
- keine Süßstoffe verwenden (dazu zählt auch Stevia als Pulver), diese heizen meistens den Süssigkeitshunger nur weiter an und schwächen den Körper
- ….
Noch was zum Schluss zum Birkenzucker (Xylit), weil ich es immer wieder lese!
Ich kenne bis dato keine Angaben aus Sicht der TCM dazu, ich würde es erstmal als ein natürliches Süßungsmittel beurteilen, das heißt in Maßen evtl. empfehlenswert. Er verträgt sich übrigens nicht mit Hefe, also ist er nicht zum Backen geeignet. Im Übermaß wirkt es aber ebenso befeuchtend und verschleimend und es wirkt in größeren Mengen abführend. Bei manchen Tieren, wirkt Birkenzucker toxisch und kann zu schweren Vergiftungen führen und ist für Hunde tödlich ….. – das würde mich persönlich schon stören – also Achtung!
Ansonsten, wer nicht kennt, weiß das ich immer eine Abneigung habe gegen „Wundermittel“ die als derart gesund beworben werden und darüber hinaus noch ziemlich teuer sind.