NSAR – Medikamente (ASS, Diclofenac, Ibuprofen,..) aus Sicht der TCM

Ich möchte mich heute in meinem Blog mal mit NSAR-Medikamenten beschäftigen, da ich immer wieder in der Praxis feststelle, wie schnell diese Medikamente mal eben eingeworfen werden.

Es gibt unterschiedliche Schmerzmedikamente (Analgetika), eine Gruppe die sehr häufig verschrieben wird sind NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika). Zu dieser Gruppe von Medikamenten mit unterschiedlichen Wirkstoffen gehören z.B. ASS, Diclofenac, Ibuprofen, ….. Diese Präparate haben zum Teil analgetische (schmerzlindernde), antiphlogistische (antientzündliche) und auch antipyretische (fiebersenkende) Wirkungen. Eingesetzt werden sie vor allem Kopfschmerzen, Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates, bei rheumatischen Erkrankungen, ..

Fast all diese Präparate haben unerwünschte Nebenwirkungen, so das auf Dauer die Patienten neue Medikamente für die NW dieser Präparate verschrieben bekommen.

In der klassischen TCM, schaut man sich jeden Patienten ganz genau an, seine Konstitution, all seine momentanen Symptome, seine Lebensweise, seine Ernährung, seinen Stresspegel, die Medikamente welcher er einnimmt, ob er häufig friert oder ob es ihm oft zu warm ist, wie sich der Schmerz anfühlt (stechend, brennend, dumpf,…), wo er sich zeigt, welche Leitbahnen betroffen sind, wann und wodurch er schlechter bzw. besser wird, usw… All diese Symptome ordnet man Syndromen (oder anders gesagt, Mustern zu) und zu all diesen Mustern gibt es bestimmte Zungenbilder, bzw. einen passenden Puls.

Diese Anamnese dauert oft 1 1/2 – 2 Stunden und oft kann ich schon vorhersagen, ob das Medikament wirkt oder wie es wirkt, was es bei diesem einen Patienten hervorrufen könnte, usw.

NSAR aus Sicht der TCM

NSAR – Medikamente hemmen den körpereigenen Prostaglandineffekt, das heißt die Körpertemperatur sinkt ab.

  • Prostaglandine stimulieren aus Sicht der TCM das Qi und das Yang, sie wärmen (das heißt sie erhöhen die Körpertemperatur), sie schützen den Magen und unterstützen die Verdauung, indem sie die Umwandlung der Nahrungsmittel unterstützen. Ich brauche Qi und Yang, denn das ist die treibende Aktivität für meinen Stoffwechsel. Sie bewegen aber auch das Blut, das heißt sie unterstützten die Vasodilatation und halten aus Sicht der TCM, das Blut in den Gefäßen (das ist vor allem die Aufgabe des Milz Qi`s).

Die Wirkung dieser NSAR-Medikamente ist, kurzfristig bei einer Entzündung vollkommen ok, denn sie kühlen – das heißt sie wirken antientzündlich, sie kühlen die Entzündung runter, das heißt Rötung, Schwellung, Schmerz nimmt ab. Das Problem beginnt – wenn Patienten diese Medikamente über einen längeren Zeitraum nehmen!

Dann nimmt diese „Kühlung“ Überhand, das heißt mein Patient bekommt, wenn er diese Kälte-Symptome nicht schon vorher hatte (weil er einen Yang-Mangel hat) folgende Symptome:

  • er fängt an zu frieren und bekommt Kältesymptomatiken
  • Bewegung und Verdauung werden gedrosselt, und dies wiederum hemmt die Peristaltik => es kommt zu Blähungen und Obstipation, aber führt auch zu Hypotonie, zu Müdigkeit,..
  • er bekommt Magenproblematiken, wie Magenschmerzen und Gegenhäufigkeiten wie Sodbrennen (deswegen werden ja schulmedinzinisch schon schützende Magenmedikamente mit eingesetzt, die aber auch wieder NW haben)

Wofür brauche ich genügen Qi und Yang im Körper?

Qi und Yang

  • wärmt mich
  • hält mich aktiv
  • treibt meinen Stoffwechsel an
  • trocknet durch seine Wärme überschüssige Feuchtigkeit, die ich mit der Nahrung aufnehme (verhindert also Verschlackungen)
  • bewegt das Blut und alle anderen Körperflüssigkeiten
  • leitet aber auch aus (verhindert also Verschlackungen und Übersäuerungen)
  • hält die Organe und die Flüssigkeiten (Blut, Körperflüssigkeiten wie Schweiß, Lymphe,..) in den Gefäßen
  • brauche ich zur Blutbildung
  • ……………….

Aus Sicht der TCM, ein Fass ohne Boden…

Mit Akupunktur, Ohrakupunktur, chinesischen Kräuterrezepturen, Moxibustion, TuiNa-Massagen, Gua Sha, … – kann man viele der vor allem auch akuten Schmerzproblematiken, in kürzester Zeit reduzieren bzw. ganz behandeln.

 

Für Schmerztherapeuten:

Ich werden im Rahmen meines Blockes, innerhalb der Schmerztherapie-Ausbildung an der Isolde-Richter-Heilpraktikerschule, die akute Ischialgie/Lumbalgie/Hexenschuss ganz genau besprechen (da möchte ich jetzt nicht zuviel verraten), aber es gibt innerhalb der TCM gehörige Therapieunterschiede bei der Behandlung der einzelnen Patienten. Wichtig ist immer die Berücksichtigung der Konstitution, der Ursachen, der bisherigen Medikamente, des Stresspegels,… und nur vorweg:

  • bei einem Ischialagie – Patienten, der schon immer friert  und unter kalten Händen und Füßen leidet, bei dem werden sich diese Symptome (aber auch alle anderen) dann auf Dauer durch die Einnahme von NSAR-Medikamenten noch weiter verstärken und dass bedeutet, er bekommt neue Erkrankungen!

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